Meyer wird die Königsblauen am Saisonende ohnehin ablösefrei verlassen. Sein Abschied wird nun vorgezogen. Die letzten beiden Bundesligaspiele in dieser Saison finden ohne Meyer statt. Auch eine Verabschiedung Meyers am Rande des Heimspiels gegen Eintracht Frankfurt (12. Mai, 15.30 Uhr) entfällt.
Grund für Meyers Freistellung ist ein Interview, das am Sonntagabend in "Bild" erschien. Meyer rechnete vor allem mit Sportvorstand Christian Heidel und Vereinsboss Clemens Tönnies ab. Tönnies hatte Meyer vorgeworfen, ihm würde es nur ums Geld gehen - denn ein mit 5,5 Millionen Euro dotiertes Angebot zur Vertragsverlängerung lehnte Meyer ab. "Ich finde es eine Sauerei von Clemens Tönnies, es im TV so hinzustellen, als ob es mir nur um Geld ginge." Seine Begründung für den Entschluss, Schalke zu verlassen: "Ich wollte einfach nicht mehr bei Schalke bleiben und unter Herrn Heidel arbeiten. Darum geht es! In letzter Zeit fühlte sich das alles nur noch nach Mobbing an." Heidel und Tönnies hätten zuletzt gar nicht mehr mit ihm geredet.
Mit Heidel habe sich Meyer von Beginn an nicht verstanden, sagte er gegenüber "Bild". Heidel hätte ihm von Beginn an gesagt, dass er gehen könne. Auch Trainer Domenico Tedesco hätte ihm keine Hoffnung auf viel Spielzeit gemacht.
Einen neuen Verein hat Meyer noch nicht gefunden. Am Freitag schaute er sich in Sinsheim das Bundesligaspiel zwischen 1899 Hoffenheim und Hannover 96 an. Meyer saß dabei in der Loge seines Beraters Roger Wittmann. Der gilt als Drahtzieher hinter Meyers Interview.